Chorreise der Kantorei an St. Katharinen, 16.-20. Oktober 2015

Eigentlich wollte die Kantorei Anfang November die Friedenskantate von Jochen A. Modeß in Winchester, England wieder aufführen, gemeinsam mit den Chören aus Posen, Riga und Winchester, die mit uns im Mai in der Katharinenkirche ein unvergessliches Konzert gesungen haben. Dieses Projekt ließ sich leider nicht verwirklichen, wie sich im Sommer herausstellte. So wurde in aller Eile ein neues Ziel für eine Chorreise ausgewählt. Im Frankenland fand sich ein Hotel, dass uns alle aufnehmen konnte. So machten sich vom 16. – 20. Oktober 36 Kantoreimitglieder mit dem Zug auf nach Breitengüßbach, in die Nähe von Bamberg. Begrüßt wurden wir im Hotel nicht nur mit Frankenwein, sondern auch vom Hotelier Haderlein an der Drehorgel, die an einem der folgenden Abende auch unser Chorleiter, LKMD Claus Hecker, einmal drehen durfte! Das nahegelegene Bamberg hat uns wunderbar gefallen. Wir hatten zwei sehr interessante Führungen im Dom mit dem Bamberger Reiter als die älteste erhaltene, lebensechte, aus Stein gefertigte mittelalterliche Reiterplastik, die um 1230 aus Sandsteinblöcken gefügt wurde. Anschließend hörten wir ein sehr anrührendes halbstündiges Orgelkonzert mit einer ukrainischen Organistin. Einen Tag verbrachten wir im Steigerwald. Höhepunkt unserer Besichtigungen dort war sicherlich das Kloster Ebrach, in dessen Kirche wir eine sehr kenntnisreiche wie wortwitzige Führung hatten. Die Zisterzienser-Abtei Ebrach wurde seit 1127 von Mönchen erst im romanischen Stil und ab 1200 im frühgotischen Stil erbaut. Sie gilt als der großartigste frühgotische Bau Deutschlands. Vor einer wunderschönen Fensterrosette wurde im 18. Jahrhundert eine große viermanualige Orgel gebaut, die 1901 in ein romantisches Instrument umgewandelt wurde und auf der uns Claus Hecker zur großen Freude der Reiseteilnehmer ein kleines Konzert gab. Herr Hecker spielte außerdem auf einer der beiden historischen Orgeln, die ebenfalls im 18. Jh. zur Begleitung des Chorgesangs gebaut wurden, eine Evangelien- und eine Epistelorgel. Den letzten Tag der Reise verbrachten wir in Bayreuth. Neben einer sehr interessanten Führung durch die Piano-Manufaktur Steingraeber und Söhne hatten wir Gelegenheit, das Festspielhaus zu besuchen und während unserer Führung auf der Festspielbühne zu singen! Sehr spannend war auch der 12 Meter nach unten führende Orchestergraben, der vom Zuschauerraum nicht eingesehen werden kann. Trotz des nicht allzu guten Wetters hatten wir eine schöne Reise, bei der wir nach dem Abendessen mit Inge, der singenden Wirtin u.a. das Frankenlied gelernt haben!

Gabi Kaufmann